Im Oktober und November wurden Weizen, Roggen, Gerste und andere Getreidesorten ausgesät. Die Reifezeit beträgt etwa 7 Monate, sodass die Ernte im Juni und Juli stattfand. Anschließend wurde das geerntete Getreide zur era (Tenne) gebracht – ein Vorgang, der hier als abarcinar bekannt ist. Tennen sind Plätze, die bis vor nicht allzu langer Zeit zum Dreschen (physische Trennung des Korns vom Rest der Pflanze) verwendet wurden. Hier fand der Prozess namens parva statt. Dieser bestand im Dreschen des Getreides mithilfe von Mauleseln, die in ein Joch aus Espartogras gespannt waren und verbunden mit einem Dreschschlitten (mehrere miteinander verbundene Holzbretter, an deren Unterseite zunächst klingenförmige Abschläge aus Feuerstein, später Metallsägeblätter und schließlich Sägeräder angebracht waren) mithilfe von Seilen und Halterungen die Dresch-„Maschine” bildeten. Die Maulesel begannen, über dem Getreide Runden zu drehen, sodass die mit dem Joch verbundenen Klingen des Dreschschlittens das Stroh zerkleinern konnten, um das Korn zu gewinnen. Auf diesem Dreschschlitten saß die Person, die den Maulesel trieb, der wiederum das Gerät zog. Gleichzeitig schürten Tagelöhner das Stroh, damit es sich nicht verdichtete, und legten es mithilfe einer Strohgabel erneut aus, damit es immer wieder gedroschen wurde. Um die Spreu von den Körnern zu trennen, warfen die Arbeiter die gedroschenen Ähren mit einer Strohgabel in die Höhe (was man hier im Volksmund aventao nennt und dem deutschen Begriff „Worfeln” entspricht) und der Wind, der durch das natürliche Aussieben in der Luft eine unschätzbare Hilfe war, trug die Spreu fort und ließ die Körner an derselben Stelle herunterfallen. Ab Anfang des 20. Jahrhunderts wurden Maschinen eingesetzt, die diese Arbeit erleichterten. Anschließend wurde das Getreide in einer Art rechteckiger Silos ohne Dach gelagert, die von den Tagelöhnern gebaut wurden.
Stellungnahmen
★★★★★
Audio