Heutzutage wird dieses Fest San Marcos (Heiliger Markus) immer noch so gefeiert, wie Gerald Brenan es in seinem Buch „Südlich von Granada” beschrieben hat. Es wird am Wochenende vor oder nach dem Markustag begangen, um zeitlich nicht mit den Feierlichkeiten in El Ejido zusammenzufallen, wohin mittlerweile viele Dorfbewohner:innen ausgewandert sind, damit diese von dort kommen können. Den Auftakt bildet ein Festumzug, der von einer Musikkapelle und Böllern begleitet wird. Um 12 Uhr wird das Abendmahl zu Ehren des Heiligen Markus und des Heiligen Isidor gefeiert. Im Anschluss an das Abendmahl findet die Prozession mit den Figuren beider Heiligen von Bérchules nach Alcútar statt. Beide Heiligen werden von den Gläubigen, von denen viele die traditionelle Flamenco-Kleidung tragen, von der Musikkapelle, von Prunkwagen, von Pferden und Maultieren mit ihren besten Sätteln und von den Weidetieren (Kühe, Schafe, …) begleitet. In Cuatro vientos segnet der Heilige Markus die Felder und die Tiere, um sie vor Krankheiten, Unwettern und anderen Übeln zu schützen. . Bei der Fuente de las Carmelas verteilen die Bruderschaftsmitglieder, die auf beiden Seitenstraßen stehen, gesegnete Kringel an alle Prozessionsteilnehmer:innen, einschließlich der Tiere. Diese Veranstaltung wird im Volksmund als la caridad (Wohltätigkeit) bezeichnet. Auf der Plaza Padre Emilio werden die Preise für den besten Prunkwagen, den besten Sattel und das beste Vieh vergeben. Am Nachmittag finden auf demselben Platz volkstümliche Spiele statt (Bänderrennen zu Pferd und auf dem Fahrrad und sog. cucañas). Abends findet in der Mehrzweckhalle des Rathauses auf der Plaza Constitución ein Tanzfest mit einer Musikgruppe statt. Am Sonntagmittag gibt es auf der Plaza Constitución ein gemeinschaftliches Essen (Reis) und am Nachmittag werden in der Mehrzweckhalle des Rathauses verschiedene Aktivitäten veranstaltet (Flamenco-Tanz, traditionelles Musikkonzert, Theaterstück…), die alle von den Einwohner:innen der Gemeinde vorgeführt werden.
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